Glutaminsäure

Was ist Glutaminsäure?

Glutaminsäure ist eine nicht essenzielle Aminosäure. Wofür unser Körper Glutaminsäure benötigt und was diese Aminosäure bewirkt, soll mit diesem Beitrag erläutert werden.

Glutaminsäure Wirkung

Unser Körper bezieht Glutaminsäure bei der Eiweißsynthese mit ein. Glutaminsäure wird von unserem Körper vollständig verwertet und gilt als unbedenklich. Unser Körper benötigt Glutamat unter anderem für eine normale Funktion unseres Zentralnervensystems. Glutamat bewirkt, dass wichtige Informationen in unserem Körper von Zelle zu Zelle weitergetragen werden. Außerdem hilft Glutaminsäure unseren Körper dabei, das in unserem Körper durch verschiedene Synthesen entstehende Ammoniak zu binden. Bei der Bindung von Ammoniak entsteht die namensähnliche Aminosäure Glutamin. Glutaminsäure ist unter anderem auch bei der Synthese von Prolin und Arginin zuständig. Auch Prolin und Arginin sind Aminosäuren. Glutaminsäure hat im Hinblick auf unseren Citratzyklus eine entgiftende Wirkung. Zur Stärkung des Immunsystems sowie zum Muskelaufbau benötigt unser Körper ebenfalls Glutaminsäure. 

Glutaminsäure in Lebensmittel

Häufig ist Glutaminsäure auch in Lebensmitteln enthalten. Es ist vorgeschrieben, dass 1 kg Lebensmittel maximal 10 g Glutaminsäure beinhalten darf. Von dieser Vorschrift sind nur unbehandelte Lebensmittel ausgenommen. Hierzu zählen Lebensmittel, die nach dem Gesetz nicht mittels Zusatzstoffe verändert werden dürfen. Glutaminsäure findet als E 620 in vielen Lebensmitteln Anwendung. E 620 ist ein Geschmacksverstärker. Die von der Glutaminsäure abgeleiteten Glutamate sind ebenfalls in vielen Nahrungsmitteln zu finden. Diese haben die Bezeichnung E 621 und E 625.

 

In welchen Lebensmitteln steckt Glutaminsäure?

Glutaminsäure findet man in sehr vielen Lebensmitteln. Glutaminsäure ist unter anderem in

 

-       Suppen

-       Soßen

-       Würzen

-       Fleischprodukten

-       Fertiggerichten

-       Knabbereien

-       Gemüseerzeugnissen

 

enthalten. Da Glutaminsäure in sehr vielen Proteinen vorkommt, ist sie in allen Lebensmitteln, die Eiweiß enthalten, vorhanden. Ein sehr hoher Glutaminsäuregehalt befindet sich zum Beispiel in Soja, Tomaten, Fisch und Parmesan.

 

Das China-Restaurant-Syndrom

Vielleicht haben Sie in Verbindung mit Glutaminsäure oder Glutamate auch schon einmal etwas von dem China-Restaurant-Syndrom gehört. Die von diesem Syndrom betroffenen Personen klagten über Gliederschmerzen, Taubheit im Nacken, Übelkeit, Hautrötungen und Kopfschmerzen, nachdem sie Nahrungsmittel verzehrt haben, die Glutamate enthielten. Dass diese Symptome durch den Verzehr von glutamathaltigen Lebensmitteln entstanden sind, konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Vielmehr kam der Verdacht auf, dass diese Symptome nur auftraten, weil diese Menschen dazu veranlagt waren, auf Glutamat in Verbindung mit anderen bestimmten Stoffen entsprecht zu reagieren.

 

Die Anzeichen eines Glutaminmangels und die Folgen einer Überdosierung?

Personen, die an einem Glutaminsäuremangel leiden, klagen häufig über Müdigkeit und allgemeine Abgeschlagenheit. Heranwachsende, die einen Glutaminmangel aufweisen, haben häufig Schwierigkeiten beim Lernen. Wie bereits unter dem Punkt „China-Restaurant-Syndrom“ erläutert, kann es bei Personen, die zu viel Glutaminsäure oder Glutamat aufgenommen haben, zu Symptomen wie zum Beispiel Kopf- und Gliederschmerzen kommen. Leider kann ein übermäßiger Verzehr von Glutamat zu Übergewicht führen, da Glutamat sehr appetitanregend ist.

 

Glutaminsäure bzw. Glutamat - Die Vorteile

 

Glutamat wirkt in unserem Körper als sogenannter Neurotransmitter. Eine hohe Lernfähigkeit und bessere Konzentration sind mit der Aufnahme einer gesunden Dosis Glutaminsäure bzw. Glutamate möglich. Außerdem beeinflusst Glutaminsäure unsere Belastbarkeit sowie unser Durchhaltevermögen positiv. 

Glutaminsäure als Nahrungsergänzungsmittel

 

Es gibt auch Nahrungsergänzungsmittel, mit denen Sie zusätzlich Glutaminsäure aufnehmen können. Achtung! Kinder sollten keine Nahrungsergänzungsmittel mit Glutaminsäure zu sich nehmen, da keine hinreichenden Untersuchungen zur Wirkung bei Kindern vorliegen. Ebenso sollten Schwangere und Stillende auf die Einnahme von Glutaminsäure-Nahrungsergänzungsmittel verzichten, da es auch hierüber keine ausreichenden Informationen zur Wirksamkeit gibt. Da jedoch in vielen Lebensmitteln Glutaminsäure oder Glutamat enthalten sind, ist eine Nahrungsergänzung mit Glutaminsäure nur in sehr wenigen Fällen notwendig.